Minna Faßhauers 148. Geburtstag: Ein Blick auf ihr Vermächtnis

Am 10.10.2023 feierten wir den 148. Geburtstag von Minna Faßhauer im Wilhelm5, wo wir ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihr Vermächtnis ehrten. Drei Rednerinnen prägten die Veranstaltung mit inspirierenden Worten.

Marion Övermöhle-Mühlbach (Vorsitzende des Landesfrauenrat Niedersachsen) hob die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements hervor und lobte ehrenamtliches Engagement am Beispiel Frauenorte: „Es sollte viel mehr Frauenorte wie diesen geben.“ Sie verbindet damit auch ihre Zeit als Vorsitzende, sie übergab vor fünf Jahren die Auszeichnung des FrauenORTs.

Katja Taranczewski, stellv. Abteilungsleiterin der Abteilung 2 (Frauen und Gleichstellung) beim niedersächsischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, kritisierte die frühere Diffamierung von Minna durch den ehemaligen Bürgermeister Hofmann und lobte Minna als leidenschaftliche Demokratin: „Als Antidemokratin kann man Minna Faßhauer definitiv nicht beschreiben. Minna war eine Macherin und eine Mutmacherin.“

Dr. Christina Axmann, Referentin für Politik und Geschichte, bot in ihrem Vortrag spannende Einblicke in das Braunschweig des 19. Jahrhunderts und Minnas Rolle. Sie beschrieb die ökonomische Situation der Industrie- und Heimarbeiterinnen in der deutschen Konservenindustrie. Christina Axmann betonte die Notwendigkeit des Frauenwahlrechts und Minnas Engagement in der politischen Frauenbildungsarbeit. Zudem schilderte sie die Bildungsverhältnisse und das Drei-Klassen-Wahlsystem, welches in seiner Anlage dafür sorgte, dass die Mehrheit der Wähler, die Arbeiterklasse, niemals eine politische Rolle spielen konnte.

Die Feier zum 148. Geburtstag von Minna Faßhauer würdigte nicht nur eine bemerkenswerte Frau, sondern rückte auch ihre zeitlose Bedeutung für die Förderung von Frauenrechten und sozialer Gerechtigkeit ins Rampenlicht. Ihr Erbe inspiriert uns weiterhin, für eine bessere Welt zu kämpfen.